Ziel der fünftägigen Wanderreise vom 10.-14.2022 Juli waren die Julischen Alpen.
Ursprünglich war diese Reise bereits 2020 vorgesehen und konnte Corona bedingt nicht durchgeführt werden. Als Stützpunkt diente uns ein ****Hotel in Kranjska Gora. Bei der Auswahl der Wanderungen war es für mich und dem Albert wichtig, dass diese zum einen seniorengerecht und zum anderen für jeden machbar waren. Bereits bei der Anreise wurde von einem Teil der Gruppe auf der Alpe Vecchia in der Nähe von Tarvisio unter den Wänden von Mangart und Ponza als leichtere Variante rund um die Laghi di Fusine (Weissenfelser Seen) gewandert, während die zweite Gruppe vom oberen See zum Rifugio Zacchi aufstieg.
Ziel des zweiten Wandertages war der Bohinjsko Jezero (Wocheiner See) am Eingang des Nationalparks Triglav. Zunächst wurde vom Hotel aus mit einem angemieteten Reisebus vorbei an Bled und Bleder See zum Ausgangpunkt der Wanderung nach Ribcev Laz gefahren.
Anfangs entlang des Ostufers und ab Stara Fuzine wurde, immer in einem leichten auf und ab, entlang des Nordufers bis zum Ende des Sees am Westufer gewandert. Von hier aus ging es zur Koca pri Savici am Fuße des Slap Savici (Save Wasserfall), der Quelle der Sava Bohjnika ist. Auf gleichem Weg zurück zum Westufer nach Ukanc, von wo aus mit dem Panoramaboot (die gleichen wie am Königsee) nach Ribcev Laz gefahren wurde.
Am dritten Wandertag wurde mit den Privat-Pkws zum Altiplano del Montasio (Montasch Almen) 1.502 m) im italienischen Teil der Julischen Alpen gefahren. Eine Gruppe wählte hier die Rundwanderung über blumenreiche Almwiesen hinauf zur Forca Disteis auf 2.201 m und stieg von dort unter den Wänden der Cima di Terrarossa zum Rifugio Brazza und weiter zum Parkplatz ab.
Auf einer sehr anspruchsvollen Wanderung ging es für die andere Gruppe auf die Cima di Terrarossa (2.420 m). Vom Parkplatz aus zunächst zum Rifugio Brazza und ab hier auf einem Militärweg zunächst durch Blumenwiesen weiter bis zum Fuß der Felsen. Ab hier in angenehmer Steigung und zahlreichen Kehren zur Forca Palone, vorbei an einer alten Militärstellung und weiter im steilerem Schrofengelände zum Gipfel. Das Panorama zum Montasio, der Gruppe des Monte Canin im Süden, zu den Hohen Tauern im Norden und die Tiefblicke in die wilden Schluchten der Spranga entschädigten den schweißtreibenden Aufstieg. Auf gleichem Wege wurde, begleitet von zahlreichen Steinbockgeißen mit ihren Kitzen wie schon beim Aufstieg, zum Rifugio Brazza abgestiegen. Lohn der Mühen für beide Gruppen war eine stärkende Einkehr in der Malga Montasio.
Die Slemenova Spica (1.909 m) am vierten Wandertag war sicherlich der Höhepunkt der Wandertage. Vom Hotel fuhren wir wieder mit einem angemieteten Reisebus zum Ausgangspunkt am Vrsic-Pass (1.611 m). Von der Passhöhe aus wurde gemeinsam, teilweise auf steilem Steig, zum Sattel Vratica aufgestiegen. Weiter ging es durch ein grünes Tal mit Lärchen, Latschen und großen Felsblöcken zur Wiese Sleme. Von dort aus in wenigen Minuten zum Gipfel der Slemenova Spica. Danach gönnten wir uns im schattigen Bereich der Selme eine längere Pause und konnten uns davon überzeugen, dass dieser Platz mit Blick ins Tal von Planica und Pisnica, der Kamm der Mala Mojstrovska und nicht zuletzt der markante Jaluvec (2.645 m) einer der aussichtsreichsten Plätze in den Julischen Alpen ist.
Auch vor der Heimreise wurde noch zur Tamerhütte und dem Nadiza-Wasserfall gewandert. Ausgangspunkt war das Nordische Zentrum von Planica mit seinen Sprungschanzen und der mächtigen Skiflugschanze. Auf einem angenehmen Wanderweg taleinwärts ging es bis zur Tamerhütte, die auf einer Berglichtung im oberen Teil des Planicatales mit Blick zur Ponza und dem Jaluvec liegt. Einige stiegen noch zum Nadiza-Wasserfall unweit der Hütte auf. Der Wasserfall wird zur Sava Dolinka einer der beiden Quellflüsse der Save. Diese vereinigt sich in der Nähe von Lesce-Bled mit der Sava Bohjnika zur Save.
Eine unfallfreie Wanderreise mit herrlichen Bergpanoramen in Oberkrain und Julisch Venetien, wenn auch manchmal sehr schweißtreibend, wird den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben.
Hans Holzgartner