Als Wanderziel der diesjährigen Wandertage wählten 38 Reichenhaller DAV-Senioren das weitläufige Wandergebiet auf der Sonnenalpe am Kärntner Nassfeldpass.
Als Stützpunkt diente uns das ****Plattner’s Alpenhotel oberhalb der Passhöhe. Wolfram Jahn und ich hatten im Vorfeld seniorengerechte Wanderungen ausgearbeitet. Bereits am Anreisetag wanderten wir auf einem Rundweg durch das Naturdenkmal „Garnitzenklamm“ mit seinen zahlreichen Wasserfällen, Brücken und farbenprächtigen Felsformationen. Der Rückweg führte über die St.-Urban-Kapelle zum Parkplatz beim Klammwirt, bei dem noch eingekehrt wurde.
Trotz tiefhängender Wolken wurde am zweiten Tag über die Winklalm ins Winkeltal in Richtung Rosskofel (2.240 m) zu einem Gams- und Rotwildrevier gewandert. Obwohl diesiges Wetter und eingeschränkte Sicht, konnten doch einige Gämsen beobachtet werden. Auf gleichem Weg ging es zurück zum Hotel.
Die Besteigung der Gartnerkofels (2.195 m) war sicherlich der Höhepunkt unserer Wanderreise am dritten Wandertag. Vom Hotel aus ging es zunächst auf einer Almstraße zum Garnitzentörl mit herrlichem Blick zum Montasio und Mangart, die markanten Gipfel der Julischen Alpen. Anfangs noch über eine schottrige Riese zum Absatz des Gipfelaufbaus und von dort aus in weiten Serpentinen über den steilen Gipfelgrashang zum Kärntner Kreuz. Bei einer längeren Gipfelrast genossen wir das herrliche Panorama mit Ross- und Trogkofel, den Hauptgipfeln der Sonnenalpe, hinüber zum Karnischen Hauptkamm bis hin zu den Karawanken. Gemeinsam wurde bis zur Bergstation der Gartnerkofelsesselbahn abgestiegen. Von dort aus wählte eine Gruppe die leichtere Abstiegsvariante Richtung Kühwegertörl und Watschiger Alm zum Hotel. Über den Auernighöhenweg, einem teilweise schmalen Kammsteig mit leichten Kletterstellen, stieg die andere Gruppe über die Gugga (1.928 m) bis zum Auernigsattel ab und von dort aus über die Watschiger Alm weiter zum Hotel.
Zur Garnitzen- und Eggeralm wurde tags darauf gewandert. Zuerst ging es vom Hotel aus über die Watschiger Alm zum Garnitzentörl, von dem aus zur Garnitzenalm und zum alten Zollhaus abgestiegen wurde. Eine Gruppe stieg weiter bis zum Ofensattel auf, mit herrlicher Sicht zu den Julischen Alpen und ins Kanaltal. Auf gleichem Weg wurde zum Hotel abgestiegen.
Die andere Gruppe wanderte mit dem Wanderführer Helmut zur Eggeralm. Zuerst ging es auf einer alten Kriegsstraße über die Grenze nach Italien und über den einsamen Stutenboden zum tiefsten Punkt der Wanderung. Nach der Querung des Weissenbachtals mit einigen steilen und teilweise sehr schmalen und gesicherten Rinnen wurde bis zum Stallensattel wieder auf österreichisches Gebiet aufgestiegen und von dort aus über einen Jägersteig bis zum Almdorf Eggeralm gewandert. Nach einer stärkenden Einkehr erfolgte der Rücktransfer zum Hotel.
Aufgrund tiefhängender Wolken und Nebel auf der Passhöhe war es zweckmäßig, die kurze Wanderung zur Rossalm am Abreisetag abzusagen und die Heimreise anzutreten. Bei idealem Wanderwetter und unfallfreien seniorengerechten Wanderungen lernten wir ein weitläufiges Wandergebiet kennen. Die seitens der Hotelleitung entgegengebrachte Gastfreundschaft, sowie die Bergpanoramen der Gailtaler- und Julischenalpen bis hin zu den Karawanken werden den Teilnehmern noch lange in Erinnerung bleiben.
Hans Holzgartner