Mit vier hochmotivierten Teilnehmern ging es für die DAV Sektion Bad Reichenhall vom 08. bis 12. September für fünf Tage zum Mountainbiken ins Slowenische Soča Tal.
Ausgangsort für die ausgedehnten und anspruchsvollen Tagestouren war die kleine Ortschaft Kobarid. Die Abfahrt in Bad Reichenhall mit Sektionsbus und Fahrradanhänger war ursprünglich für den Donnerstag um 7 Uhr morgens geplant. Aufgrund der schlechten Wetterprognose mit starken Niederschlägen fuhren wird dann doch erst gegen 10 Uhr ab und hatten so eine entspanntere Anreise. Nach Ankunft bei unserem Vermieter „Positive Sport Kobarid“ konnten wir uns dann in einer kurzen Regenpause noch zu einer Nachmittagstour motivieren. Auf ca. 20 km und 700 hm ging es nördlich in den kleinen Ort Drežnica. Die Tour haben wir wider Erwarten trocken hinter uns gebracht und zufrieden unser erstes Tourenabschlussbier in Slowenien genießen können.
Der Blick aus dem Fenster am Freitagmorgen war nicht wirklich notwendig, um festzustellen, dass es schüttete. So gab es einen verhaltenen Vormittag mit der Hoffnung auf Besserung. Die verblasste mit dem Studium aller Wetter- und Regenradarapps schnell und es ging am Ende nur um: “machen wir überhaupt noch irgendwas?”
Kurz vor Mittag handelten wir dann Martin runter zu einer kürzeren Runde mit mehreren Umkehroptionen. Wir starteten im strömenden Regen wieder Richtung Drežnica. Da es nach einer Stunde zunehmend freundlich wurde, kurbelten wir noch einige Kehren weiter hoch als am Vortag. Nach ca. 600 hm wollte sich die Mehrheit dann aber Richtung Tal orientieren, so dass wir ein halbverfallenden Mulipfad herunterrutschten – trotz des konstant niedrigen Gefälles fanden die Reifen kaum Grip auf den schmierigen runden Kalksteinen. Ab Magozd wählten wir dann aber einen sehr fein zu fahrenden technischen Singletrail – anfangs mit einigen Spitzkehren und anderen Schmakerln – der uns am Ende an einem tollen Aussichtspunkt oberhalb der Soča ausspuckte.
Unterwegs räumten wir noch einige umgestürzte Bäume aus dem Weg. Im kristallklaren Wasser der Soča beobachteten wir einige Marmorataforellen, bevor es über einen Cappuccinostopp zurück ins Quartier ging. Dort kam pünktlich mit uns zusammen auch der nächste starke Schauer an – alles richtig gemacht also.
Am Sonntag gings auf den Matajur. Anfangs waren beim Hochtreten einige Motorradfahrer, teils mit abmontierten Nummernschildern auf der für sie wohl gesperrten Bergstraße unterwegs. Aber am Gipfel wurden wir dafür mit einer tollen Aussicht belohnt. Und mit einer genialen Abfahrt! Der sogenannte „Matadown“ – ein ausgewiesener MTB-Trail – ist eine Klasse für sich. Auf über zwölf Kilometer und 1400 Tiefenmeter entlang des südlichen Kammes wechselt der Trail auf Schwierigkeit S1 bis S3 über zwischenzeitliche Uphills, Sprünge, Anlieger, Rockgardens, sowie Spitzkehren ab und bildet somit eine große Bandbreite des Mountainbikens ab.
Nach einer Stärkung im Café hinter der italienischen Grenze, erwartete uns noch eine tolle Abfahrt auf einem etwas weniger bekannten Trail am Kolovrat den uns ein Einheimischer empfohlen hatte.
Am Montag stand noch eine Halbtagestour mit ca. 900 hm in der Nähe von Bovec auf dem Programm. Schließlich hatten wir noch eine vierstündige Heimfahrt vor uns und natürlich machten sich auch die Touren der letzten Tage mit müden Beinen bemerkbar. Von Talstation der Seilbahn am Kanin pedalierten wir ca. 900 hm bis zur Planina Krnica. Dort erwartete uns ein herrlicher Ausblick über das Tal. Nach einer gemütlichen Brotzeitpause sollte es noch ein anspruchsvoller Trail hinab nach Bovec gehen. Im oberen Teil waren einige verblockte Steilpassagen mit kniffligen Spitzkehren zu bewältigen, ehe der Trail wieder etwas sanfter und flowiger wurde.