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Mrz´17

Spaltenbergungskurs

am Predigtstuhl

„Hochtourenausbildung und Spaltenbergung – alles was wichtig ist, wenn`s passiert“ so stand es im DAV Programm der Sektion Bad Reichenhall.

Seit einigen Jahren hatte ich schon auf den Augenblick gewartet, um an einem derartigen Kurs teilzunehmen. Mit mir waren es noch 11 andere Teilnehmer, die vermutlich den gleichen Gedanken hatten. Etliche Male war ich bereits mit Skiern auf Gletschern unterwegs und bisher zum Glück ohne Vorkommnisse. Die Kursleiter Julian Kasper und Christoph Trübenbacher waren genau die richtigen Profis, um uns für den Ernstfall vorzubereiten. Eine sonnige Hochdrucklage mit genialem Fernblick sorgte für beste Stimmung unter den Kursteilnehmern, die durch den ersten  Spitzkehrenaufstieg zum Hochschlegel am gemeinsamen Seil noch vertieft wurde. Ausgerüstet mit den vorgegebenen Utensilien Helm, Savelock-Karabiner, Schnapper, Prusikschlingen, Klettergurt, Pickel erreichten wir das Übungsterrain. Die Schneefälle der letzten Woche unter Windeinfluss hatte den zahmen Hochschlegel am Predigtstuhl mit ausladenden Wächten in ein ideales Übungsgelände für unser Vorhaben verwandelt. Im Wesentlichen wurden zwei Techniken der Spaltenbergung erklärt und eingeübt. Der Mannschaftszug, der bei größeren Seilschaften zum Einsatz kommt, jedoch in der Zug-Dynamik viel Feingefühl benötigt, um Verletzungen bei der Bergung zu verhindern. Für kleine Gruppen in einer Dreierseilschaft wird die aufwendigere Methode der losen Rolle mit T-Anker angewendet. Nach der Devise „jeder muss ran“  wurden die Positionen durchgewechselt, bis die Technik perfekt war. Jeder Teilnehmer konnte dabei auch die Opferrolle des Stürzenden am eigenen Leib verspüren. Seilschaften mit zwei Partnern, wie sie häufig vorkommen sind nicht zu empfehlen, da eine vernünftige Absicherung bzw. eine Bergung nur schwer stattfinden kann. Dies sollte bei der Tourenplanung in jedem Fall berücksichtigt werden. Ein genialer Tag mit viel Erfahrungsgewinn fand seinen Ausklang bei einer Einkehr auf der sonnigen Terrasse der Schlegelmulde.

Bleibt nur – hoffentlich passiert es nicht; aber wir sind gerüstet!

Vielen Dank an unsere Trainer.

Rainer Reiter