Früh am Freitag morgen fuhren ein vollgepackter AV Bus mit 8 Sektionsteilnehmern und ihrem (verletzten) Organisator Stefan Häusl in Richtung Steiermark. Als Schwester bin ich als Tourenleiterin eingesprungen, war ich doch neugierig was das Xeis zu bieten hat!
Im 1000 m hoch gelegenen Johnsbachtal, unserem Ausgangspunkt für die nächsten drei Tage, gab es noch richtig „weißen“ (Firn-) Schnee und das nicht zu wenig, was uns sehr freute. Die Wetteraussichten waren ebenso vielversprechend.
Wir starteten nach einer kurzen Kaffeepause zu unserer ersten Tour auf den Leobner (2036 m), mit einer Höhendifferenz von rund 1000 hm der beliebteste Skiberg im Tal. Der Aufstieg war schön abwechslungsreich mit kompakten Schneeverhältnissen, was für die Abfahrt vielversprechend wirkte. Durch ein langes Kar, eine schöne Hochebene und einen breiten Gipfelanstieg ging es in gut 2 Stunden auf den Gipfel. Ein wunderschöner Rundblick erwartete uns und da entdeckten wir schon in der Ferne unser Ziel für den zweiten Tag, den Lugauer, der als steirisches Matterhorn erhaben dasteht. Und der geübte Skitourengeherblick ließ erkennen, dass der Weg morgen lang werden würde… Doch vorher kam noch eine bärige Firnabfahrt durch ein benachbartes Kar in ein Almgebiet, aus dem wir mit einem kurzen Gegenanstieg in die Hauptabfahrt wieder einbogen. Der Kölblwirt erwartete uns in bewährter Manier mit Sauna, spitzenmäßigem Essen und Service.
Am zweiten Tag starteten wir ausgeruht auf unser anspruchsvollstes Ziel an diesem Wochenende, dem Lugauer (2.217 m). Nach 21 km Weg und 2100 hm, aber bei besten Verhältnissen waren wir in knapp 5 Stunden bergauf, bergab, mit Skidepot und zu Fuß am Grat entlang an einem Vorgipfel angekommen. Grießliger Schnee am Grat ließ uns hier umdrehen und nach einer windgeschützten Rast konnten wir die lange, steile Firnabfahrt und den Gegenanstieg meistern, bevor wir die letzten Kilometer ins Tal bei etwas tieferen Verhältnissen abfuhren. Das Bier schmeckte am Parkplatz sehr gut, wir waren recht durstig und hatten ja zum Glück unseren Fahrer dabei!
Unsere letzte Tour gestaltete sich nicht minder anstrengend, nur etwas kürzer als am Tag zuvor. Es ging auf den Festkogel (2.260 m). Die Tour startete direkt vor unserer Haustüre des Kölblwirtes. Südseitig ausgerichtet waren die Bedingungen in der Früh nach Nachtfrost boanig hart. Im weiteren Teil des anspruchsvollen und immer steiler werdenden Aufstieges blies uns der strenge Ostwind kräftig um die Nasen. Mit Harscheisen erreichten wir nach gut 4 Stunden und 1400 hm den schmalen Gipfel, wo sich einige Skitourenfreunde um die besten „Abfellplätze“ drängten. Auf dem Weg nach unten suchten wir uns die besten Hänge, so dass wir auch ein paar Genussschwünge verzeichnen konnten!
Gesund konnten alle die Heimreise antreten und zurückblickend ist das „Xeis“ eine Reise wert. Winter oder auch im Sommer werden wir nochmal vorbeikommen, das ist gewiss!
Regina Häusl-Leins
Tourenleiterin