Nach einer gründlichen Riskikoabwägung zur Coronalage in Rheinland-Pfalz und dem Einhalten der allgemeinen Hygienemaßnahmen, entschloss sich das Seniorenteam um Hans Holzgartner und Albert Bruckner die im Jahrestourenplan für Ende August vorgesehene Radreise entlang der Mosel von Perl bis an das Deutsch Eck in Koblenz doch durchzuführen. Mit 32 Radlern erfolgte die Anreise zum ersten Stützpunkthotel nach Wasserliesch bei Konz.
Die erste Etappe von Perl –Trier – Wasserliesch (65 Km)
Nach dem Bustransfer nach Perl wurde dort am Dreiländereck – Frankreich-Luxemburg und Deutschland gestartet. Die idyllische und naturnahe Route verläuft unmittelbar am Moselufer und zwischen Weinbergen mit Blick auf das gegenüberliegende Luxemburg und führt bis zur Saarmündung bei Konz und weiter nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Dort war auch ausreichend Zeit in der Altstadt die Wahrzeichen Triers, die „Porta Nigra“, ein römisches Stadttor, das um 170 n.Chr. erbaut wurde und den St. Peters Dom, die älteste Bischofskirche Deutschlands zu besichtigen. Danach wurde wieder moselaufwärts zum Hotel in Wasserliesch zurückgeradelt.
Die zweite Etappe von Wasserliesch nach Zeltingen-Rachtig (93 km)
Gestartet wurde beim Hotel entlang der Mosel zur Saarmündung und weiter vorbei an Trier und ab hier entlang vieler Moselschleifen durch die bekannten Weinbauorte Trittenheim, Neumagen-Dhron, Braunberg und Piesport. Mit Blick auf das Naturdenkmal „Moselloreley“ geht es flussabwärts entlang durch Weingärten, Streuobstwiesen und kleinen pittoresken Weindörfern nach Bernkastel-Kues. Bei einer längeren Rast war dort Gelegenheit die Altstadt, über der die Burg Landshut thront, zu besichtigen und auch in den Straßencafés einen Kaffee zu genießen. Danach wurde nach einer habstündigen Fahrzeit unser Etappenziel Zeltingen-Rachtig erreicht. Vor dem Ortseingang beeindruckt inmitten der Weinberge die 1620 erbaute Sonnenuhr, die der Weinlage „Zeltinger Sonnenuhr“ ihren Namen gibt. Nach dem Deponieren der Räder im Bauhof der Gemeinde wurde mit dem Bus zum Hotel nach Wasserliesch zurückgefahren.
Die dritte Etappe von Zeltingen-Rachtig nach Treis-Karden (83 km)
Nach einem Bustransfer nach Zeltingen-Rachtig wird wieder entlang der Mosel durch die ebenfalls bekannten Weinbauorte Traben-Trarbach, Kröv und Zell gefahren. In Bremm wird am „Calmont„, dem steilsten Weinberg der Welt vorbeigeradelt und bald wird mit Cochem, ein weiterer Höhepunkt dieser Etappe erreicht. Hoch über der Stadt thront die aus dem 11. Jahrhundert stammende Reichsburg. Nach Besichtigung der Altstadt und einer Kaffeepause wurde nach kurzer Fahrzeit das Etappenziel Treis-Karden erreicht. Für die letzten beiden Tage wurde hier Quartier bezogen.
Die vierte und letzte Etappe von Treis-Karden – Koblenz – Kobern-Gondorf (59 Km)
Vom Hotel aus, direkt am Mosel-Radweg gelegen, geht es durch malerische Weinbauorte wie Kobern-Gondorf und Winningen nach Koblenz zum Deutschen Eck mit dem Kaiser-Wilhelm I.-Denkmal, an dem die Mosel schließlich in den Rhein mündet. Nach dem Abstellen der Räder wurde mit der Seilbahn auf die Festungsanlage „Ehrenbreitstein“ gefahren, die um das Jahr 1000 erbaut wurde. In der heuten Gestalt wurde sie zwischen 1817 und 1828 erbaut. Die 118 m hoch über den Rhein liegende Festung ist die zweitgrößte erhaltene Festung Europas und bietet einen herrlichen Blick auf die Altstadt und den Zusammenfluss von Rhein und Mosel. Nach einer Kaffeepause wurde bis Kobern- Gondorf zurück geradelt, um dort die Räder in den Radanhänger zu verladen. Nach kurzer Fahrzeit mit dem Bus wurde unser Hotel in Treis-Karden erreicht. Tagsdaruf nach dem Frühstück wurde die Heimreise angetreten.
Eine herrliche, vor allem aber unfallfreie 304-km-lange Radreise, auf der nicht der sportliche Ehrgeiz, sondern das Genießen des Flusstales mit den bekannten Weinbauorten und deren steilen Weinberge zählte, wird den Teilnehmern, trotz der coronabedingten Auflagen, noch gerne in Erinnerung bleiben.
Hans Holzgartner