Fünf Mitglieder der DAV-Sektion Bad Reichenhall machten sich auf den Weg nach Cortina d’Ampezzo um dort in der wilden Dolomitenlandschaft klassische, alpine Klettersteige zu begehen.
Am ersten Tag stand die Via Ferrata Michielli Strobel auf dem Plan. Dieser Klettersteig führt in
mäßiger Schwierigkeit durch eine mit zahlreichen Bändern durchzogene 500 m hohe Wand auf die Punta Fiames. Nach der aussichtsreichen Gipfelpause bot der Abstieg über eine große Geröllhalde noch ausgiebig die Möglichkeit diverse Abstiegstechniken im losen Schotter auszuprobieren.
Am Sonntag stand mit dem Lipella-Klettersteig auf die Tofana di Rozes eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe bevor. Da die Wetteraussichten auch nicht die besten waren, sollte dieser lange Weg zügig durchstiegen werden. Zuerst führte er durch einen 300 Meter langen Stollen , der für die Kriegshandlungen im ersten Weltkrieg angelegt wurde. Nach diesem beklemmenden Eindruck führte der Klettersteig immer abwechselnd über steile Wandpassagen und lange Querbänder durch die imposante Wand. Nachdem der Gipfelgrat erreicht war, spurtete ein Teil der Gruppe noch die fehlenden 200 Höhenmeter zum Gipfel, während die anderen gleich zur Giusanni-Hütte abstiegen – das schlechte Wetter war im Anmarsch. Nach einem kurzen Zwischenstop in der Hütte, die eindrucksvoll im Tofana-Kessel liegt, hörte es wieder zu regnen auf und alle konnten trocken den Abstieg zum Parkplatz bei der Dibona-Hütte fortsetzen.
Nach dem üblichen Tourenabschlussbier machten sich die meisten Ferratisten auf die Heimreise.
Christoph Trübenbacher
