45 Senioren des Alpenvereins Bad Reichenhall starteten vom 16. bis 19.06.2016 bei schönem Wetter im Tiroler Grenzort Scharnitz ihre Radtour auf dem Isarradweg. Alois Häusl hatte diese Radtour wie gewohnt bestens vorbereitet. Als Stützpunkt diente ein gut geführtes Hotel in Gelting/Geretsried.
Der wohl schönste Teil der Radtour war sicherlich der erste Radtag, der uns Senioren durch eine Bilderbuchlandschaft nach Mittenwald und die schmucken Karwendelorte Krün und Wallgau führte und dabei ein herrliches Panorama ins Wettersteingebirge und zur Zuspitze bot. Weiter ging es auf der Mautstraße nach Vorderriß und auf der Deutschen Alpenstraße bis zum Sylvensteinspeichersee. Durch einen eigens für die Radfahrer gebauten Tunnel ging es zügig über Lenggries nach Bad Tölz, wo wir uns in der malerischen Fußgängerzone eine Einkehrpause gönnten. Zuerst an der Isar entlang und weiter über den kraftanstrengenden Rothenrainhügel nach Gartenberg zu unserem Quartier in Gelting.
Trotz Nebelnieseln und anfangs leichtem Regen war die Wetterprognose am zweiten Radtag vielversprechend und in zügiger Fahrt ging es durch das Naturschutzgebiet der Pupplinger Au und weiter nach Grünwald bis München. Entlang der Münchener Isarauen, vorbei am Tierpark, St. Michaels Kirche, Wittelsbacher Brücke, Deutschem Museum und durch den Englischen Garten erreichten wir Ismaning, wo wir eine Rast einlegten. Danach ging es nach Freising, unserem eigentlichen Tagesziel. Hier war noch eine Fleißaufgabe zu bewältigen, da sich unser Radabstellplatz im 12-km entfernten Zolling an der Amper befand.
Am dritten Radtag starteten wir in Zolling auf dem gut ausgebauten „Amperradweg“, der durch herrliche Getreidefelder mit Mohn-und Kornblumen führte, um in Moosburg, eine der ältesten Städte und Mittelzentrum in Altbayern, wieder die Isar zu erreichen. Bald radelten wir durch das bekannte Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ mit seiner großen Schwäne- und Entenpopulation. In diesem wertvollen Vogelschutzgebiet wurden schon über 260 Vogelarten nachgewiesen. In Landshut angekommen waren die Burg Trausnitz und der höchste Backsteinturm (130 m) der Welt zu sehen. Auf dem holprigen Isardammweg, vorbei am Kernkraftwerk Isar I erreichten wir unser Tagesziel Dingolfing, wo wir unsere Räder in einer leeren Busgarage einstellen konnten.
Beim Busstart am letzten Radtag regnete es stark und wir waren doch etwas skeptisch, ob wir unsere letzte Etappe noch fahren können. Doch kurz vor Dingolfing regnete es nicht mehr und so konnten wir zu den letzten 50 Km, bevor die Isar in die Donau fließt, starten. Vor Landau, etwas abseits vom Radweg auf dem Isarhang, besichtigten wir noch das Naturdenkmal „Wachsender Felsen von Usterling“.
Der ca. 300 km lange Isarradweg, auf dem wir vier Tage lang radelten, führte uns durch sehenswerte Ortschaften, ein hügeliges und blühendes Alpenvorland, sowie stille Flussauen und deren Naturschutzgebiete, auch wenn so mancher Teil des Radwegs etwas rau, pfützenreich und holprig war.
Lediglich zwei kleine Radpannen wurden von erfahrenen Radlern in kürzester Zeit behoben. Das umsichtige und sichere Fahrverhalten der Radler trug dazu bei, dass alle wieder gesund Zuhause ankamen.
Hans Holzgartner